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Füstös ist ein junger Rüde mit Puli-Charakter, den man auf den Vorderbeinen schleppend an der Landesstrasse 4 gefunden hat. Da unser Tierheim jedes verletzte Tier ohne Ausnahme aufnimmt, war das auch jetzt der Fall. Wir haben ihn sofort zum Tierarzt gebracht, weil er die Hinterbeine hinter sich geschleppt hat. Es hat sich herausgestellt, dass es hier nicht um frische Verletzungen geht. Der Hund soll auf Grund der geschrumpften Muskulatur schon seit mehreren Wochen oder Monaten gelähmt sein. Die Röntgenbilder haben auf keinerlei Brüche hingewiesen, nur ein kleiner Schatten war in der Höhe des Lindenwirbels zu sehen. Dadurch sind wir nicht klüger geworden, so ein Schatten kann ja durch vieles verursacht werden, wie z. B. durch Komplikation einer früheren bakteriellen Ansteckung oder durch Geschwülste.
Die Beine von Füsti sind nicht völlig gelähmt, Schmerzgefühl ist vorhanden. Obwohl er an sog. starrer Paralyse leidet, bewegen sich die Beine gewissermaßen. Urin und Stuhlgang hat der Hund völlig unter Kontrolle, er ist sogar der stubenreinste Bewohner unserer Unfallstation.
Und sein Elan – tja, das ist aber riesig. Das lässt sich nicht beschreiben. Lassen wir ihn im Wirtschaftshof frei, ist er ÜBERALL gleichzeitig da. Er wimmelt, mischt sich in alles ein, steht ständig im Wege, verlangt Streicheln, kommentiert alles, hat immer ein Wort mitzureden, wedelt ununterbrochen, und währenddessen radiert er das ganze Tierheim mit seiner Robbenbewegung herum. Er bringt alle unseren Besucher in Verlegenheit, denn wie es gehört sich, sollte man eigentlich ein armes, gelähmtes Hündchen bedauern, ihn bemitleidend streicheln, ihm ein paar nette Wörtchen sagen. Füsti gibt uns aber keinen Anlass dazu! Es ist echt schwierig, so einen Hund zu bedauern, der eindeutig und offensichtlich sehr glücklich ist. Noch dazu hat er gar keine Zeit, sich mit dem Streicheln zu beschäftigen, da er z. B. sich unaufschiebbar einer Ente am anderen Ende des Tierheimsgeländes seine Meinung äußern will. Nicht einmal unsere lieben Wörtchen können ihn erreichen, denn er kann das wegen seinem eigenen lustigen (aber auch ohrenbetäubenden) Bellen sowieso nicht hören.
Na ja, Füsti ist halt ein Phänomen. Er hat eine etwas grelle und hyperaktive Persönlichkeit, aber gerade deswegen hat man ihn so gern. Außerdem ist er sehr kooperativ. Damit die Füße nicht wund werden, da er die Hinterbeine nur hinter sich schleppen kann, ist ein Verbandwechsel täglich/zweitäglich nötig. Füsti duldet das, ohne einen Muck zu sagen. Jetzt genießt er sogar die damit verbundene Hundegymnastik ausgesprochen. Er ist ein stubenreiner, lieber, lebensfroher Hund.
Eigentlich ist er auch so sehr glücklich, aber wir möchten alles tun, damit er uns zeigen kann, wie er ist, wenn er auf vier Beinen um uns herum tollt.
Vor Füsti steht eine Reihe ärztlicher Untersuchungen, da nicht einmal eine genaue Diagnose bis jetzt aufgestellt werden konnte; man weiß ja immer noch nicht, was zur Lähmung geführt hat. Eine Station dieser Untersuchungen ist die CT-Untersuchung, die aber sehr kostspielig ist.

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Er wird geimpft, gechipt und kastriert vermittelt.